Einleitung

Der Markt für kleine Industrieimmobilien in Nürnberg und dem angrenzenden Nürnberger Land ist geprägt von einer hohen Nachfrage seitens Handwerksbetrieben, kleinen Produktionsfirmen und Logistikdienstleistern. Eigentümer und Investoren, die eine solche Immobilie kaufen oder verkaufen möchten, stehen vor der Herausforderung, den richtigen Kaufpreis zu ermitteln. Dabei spielen zahlreiche Faktoren eine Rolle: die Lage, die Infrastruktur, der bauliche Zustand und nicht zuletzt die wirtschaftliche Entwicklung der Region.

Dieser Beitrag gibt einen umfassenden Überblick über die Grundlagen der Kaufpreisbewertung kleiner Industrieimmobilien in der Region, betrachtet die Unterschiede innerhalb Nürnbergs und im Nürnberger Land und liefert konkrete Preisspannen mit Bezug auf einzelne Stadtteile, Städte und Gemeinden.

1. Grundlagen der Kaufpreisbewertung

Die Kaufpreisbewertung kleiner Industrieimmobilien basiert auf mehreren wesentlichen Kriterien:

• Lage: Standortqualität, Verkehrsanbindung, Nähe zu Autobahnen und Zulieferern

• Objektgröße: Quadratmeterzahl der Halle sowie zusätzlicher Büro- und Sozialräume

• Bauzustand: Modernisierungsgrad, Baujahr, Ausstattung wie Hallenhöhe, Bodenbelastbarkeit

• Nutzungspotenzial: Flexibilität der Flächen, mögliche Erweiterungen

• Mieterstruktur: Ob die Immobilie vermietet ist, Mietverträge, Bonität der Mieter

• Marktentwicklung: Angebot und Nachfrage, wirtschaftliches Umfeld

Der Kaufpreis wird oft als Vielfaches der Jahresnettokaltmiete oder als Preis pro Quadratmeter angegeben. In Nürnberg und Umgebung schwanken diese Werte stark je nach Lage und Zustand.

2. Kaufpreise für kleine Industrieimmobilien in Nürnberg

Nürnberg ist die wirtschaftliche Metropole in der Region und verfügt über verschiedene Industrie- und Gewerbegebiete, deren Kaufpreise sich je nach Standort stark unterscheiden.

Langwasser

Langwasser ist eines der größten Gewerbegebiete und sehr gefragt. Hier liegen die Kaufpreise für kleine Industriehallen zwischen circa 900 und 1.200 Euro pro Quadratmeter. Die hohe Nachfrage begründet sich durch die ausgezeichnete Anbindung an die Autobahnen A3 und A6 sowie die Nähe zum Messezentrum Nürnberg.

Gebersdorf

Im nördlichen Bereich Nürnbergs sind die Preise etwas günstiger. Kleine Industriehallen werden hier meist zwischen 750 und 1.000 Euro pro Quadratmeter gehandelt. Die Nähe zum Flughafen und die vorhandene Infrastruktur sorgen für eine stabile Nachfrage.

Gostenhof und Innenstadtnahe Stadtteile

In zentralen Lagen wie Gostenhof oder nahe der Innenstadt sind Industrieflächen rar. Die Kaufpreise liegen hier häufig höher, von etwa 1.000 bis 1.400 Euro pro Quadratmeter, da die Objekte auch für spezialisierte Handwerksbetriebe oder kreative Produktionsbetriebe interessant sind.

Reichelsdorf

Im Südosten von Nürnberg liegen die Kaufpreise für kleine Hallen zwischen 800 und 1.050 Euro pro Quadratmeter. Diese Gegend ist besonders für Unternehmen attraktiv, die eine solide Lage mit guter Verkehrsanbindung suchen, ohne die höheren Preise der Innenstadt.

3. Kaufpreise im Nürnberger Land – Unterschiede nach Städten und Gemeinden

Im Nürnberger Land sind die Preise generell niedriger als in Nürnberg, jedoch mit deutlichen Unterschieden zwischen den Städten.

Lauf an der Pegnitz

Lauf ist die größte Stadt im Landkreis mit guter Infrastruktur und Verkehrsanbindung (A9). Die Kaufpreise für kleine Industrieimmobilien liegen hier meist zwischen 600 und 850 Euro pro Quadratmeter. Der Markt ist gut, jedoch nicht so angespannt wie in Nürnberg.

Altdorf bei Nürnberg

Altdorf verzeichnet zunehmendes Interesse und steigende Preise. Kleine Industriehallen werden hier zwischen 650 und 900 Euro pro Quadratmeter gehandelt. Die Nähe zur Metropole wirkt sich positiv auf die Preise aus.

Hersbruck

Hersbruck hat aufgrund seiner ländlichen Struktur und der geringeren Nachfrage niedrigere Kaufpreise. Hier liegen kleine Industrieimmobilien im Bereich von 500 bis 700 Euro pro Quadratmeter.

Neunkirchen am Sand

Neunkirchen am Sand bietet günstige Kaufpreise zwischen 550 und 750 Euro pro Quadratmeter. Die Lage an der A9 sorgt für eine gewisse Nachfrage, jedoch bleiben die Preise moderat.

Kleinere Gemeinden wie Ottensoos, Röthenbach

In kleineren Ortschaften wie Ottensoos oder Röthenbach sind die Preise am niedrigsten und bewegen sich meist zwischen 450 und 650 Euro pro Quadratmeter. Diese Standorte eignen sich besonders für Betriebe mit geringem Kapitalbedarf und weniger zentralem Bedarf.

4. Einflussfaktoren auf die Kaufpreisgestaltung im Detail

Neben der Lage und der Größe sind folgende Faktoren entscheidend:

• Baujahr und Zustand: Neubauten oder modernisierte Hallen erzielen deutlich höhere Preise als ältere Gebäude mit Sanierungsbedarf.

• Hallenhöhe und Ausstattung: Hallen mit einer Mindesthöhe von 5 Metern, ausreichend Rolltoren und hochwertiger Ausstattung können bis zu 20 Prozent höhere Kaufpreise erzielen.

• Flächenaufteilung: Ob Hallen- und Büroflächen kombiniert oder getrennt sind, beeinflusst den Wert.

• Freiflächen: Grundstücke mit großzügigen Außenflächen für Parkplätze oder Lagerungen sind teurer.

• Mietstatus: Vermietete Immobilien mit solventen Mietern erzielen meist höhere Preise als leerstehende Objekte.

• Erreichbarkeit: Nähe zu Autobahnanschlüssen, Bundesstraßen und öffentlichen Verkehrsmitteln wirkt sich positiv aus.

5. Marktentwicklung und Prognose

Der Markt für kleine Industrieimmobilien in Nürnberg und dem Nürnberger Land ist derzeit stabil bis leicht wachsend. Die Nachfrage steigt insbesondere durch den Bedarf von Handwerksbetrieben, die zunehmend eigene Produktions- und Lagerflächen suchen. Die Nähe zur Metropolregion Nürnberg bietet langfristig eine sichere Wertentwicklung.

In Nürnberg steigen die Preise seit einigen Jahren moderat, wobei Top-Lagen weiterhin knapp sind. Im Nürnberger Land bleiben die Preise im Vergleich erschwinglich, bieten aber aufgrund der guten Infrastruktur gute Perspektiven.

Fazit

Die Kaufpreisbewertung kleiner Industrieimmobilien in Nürnberg und dem Nürnberger Land ist eine komplexe Aufgabe, die eine genaue Analyse von Lage, Zustand, Ausstattung und Marktsituation erfordert. Während in Nürnberg Kaufpreise von etwa 750 bis 1.400 Euro pro Quadratmeter marktüblich sind, bewegen sich die Preise im Nürnberger Land meist zwischen 450 und 900 Euro.

Für Eigentümer, Käufer oder Investoren ist es entscheidend, diese regionalen Unterschiede zu kennen und die Immobilie entsprechend zu bewerten, um marktgerecht zu handeln. Eine fundierte Beratung und Bewertung ist empfehlenswert, um den optimalen Kaufpreis zu ermitteln und langfristig erfolgreich zu investieren.

Wenn Sie eine kleine Industrieimmobilie in Nürnberg oder dem Nürnberger Land kaufen oder verkaufen möchten, helfe ich Ihnen gerne mit einer individuellen Bewertung und umfassenden Marktkenntnis.