Die Suche nach der idealen Industrieimmobilie ist für Handwerksunternehmen eine der größten Herausforderungen, die mit dem Wachstum und der Weiterentwicklung des Betriebs einhergeht. Besonders in Städten wie Nürnberg, Fürth und Erlangen, die nicht nur für ihre Wirtschaftskraft, sondern auch für ihre ausgezeichnete geographische Lage und Infrastruktur bekannt sind, spielen eine Vielzahl von Faktoren bei der Auswahl der richtigen Immobilie eine Rolle. Handwerksunternehmen, die auf industrielle Flächen angewiesen sind, haben spezielle Anforderungen, die oft weit über den allgemeinen Bedarf an Büro- oder Gewerbeflächen hinausgehen.
Im Folgenden wird detailliert untersucht, welche speziellen Anforderungen Handwerksunternehmen an Industrieimmobilien in Nürnberg, Fürth und Erlangen stellen, um ihre Produktionsprozesse effizient und reibungslos durchführen zu können. Dabei werden nicht nur bauliche und technische Merkmale berücksichtigt, sondern auch Standortfaktoren und rechtliche Aspekte, die für den Betrieb und die Rentabilität von Handwerksunternehmen von Bedeutung sind.
1. Standortanforderungen
Die Wahl des Standorts ist einer der zentralen Entscheidungsfaktoren für Handwerksbetriebe. In den urbanen Gebieten von Nürnberg, Fürth und Erlangen sind Handwerksunternehmen besonders auf die Anbindung an Verkehrswege angewiesen, um ihre Produkte schnell und kostengünstig zu transportieren und eine effiziente Logistik zu gewährleisten.
1.1. Verkehrsanbindung
Für Handwerksunternehmen spielt die Verkehrsanbindung eine entscheidende Rolle. Besonders im Bereich der Industrieimmobilien ist eine Anbindung an Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen unerlässlich. Die Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen bieten durch ihre zentrale Lage und gut ausgebaute Infrastruktur ideale Voraussetzungen für Industrieunternehmen. Insbesondere Gebiete wie:
Nürnberg-West und Langwasser in Nürnberg
Atzenhof in Fürth
Bruck und Tennenlohe in Erlangen
verfügen über eine sehr gute Erreichbarkeit zu den wichtigsten Verkehrsachsen, wie etwa der A3, A9 oder A73. Diese Infrastruktur ermöglicht es Handwerksunternehmen, ihre Waren schnell und kosteneffizient zu transportieren und ihre Reichweite im regionalen, nationalen und internationalen Markt zu erhöhen.
1.2. Nähe zu Zulieferern und Kunden
Nicht nur die allgemeine Verkehrsanbindung ist von Bedeutung, sondern auch die Nähe zu relevanten Zulieferern, Kunden und Geschäftspartnern. In Nürnberg und Fürth befinden sich zahlreiche Zulieferer und Unternehmen aus verschiedenen Branchen, die für Handwerksbetriebe von Bedeutung sein können. In Erlangen sorgt die Nähe zu großen Industriebetrieben und Forschungseinrichtungen für zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten.
1.3. Wohn- und Arbeitsumfeld
Neben der Verkehrsanbindung ist auch das Wohn- und Arbeitsumfeld ein wichtiger Faktor für Handwerksunternehmen. Eine Lage in einem Umfeld, das sowohl für die eigenen Mitarbeiter als auch für die Kunden attraktiv ist, kann langfristig zur Zufriedenheit und zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Gebiete wie die Nürnberger Vororte Südweststadt, Eibach oder Zerzabelshof bieten gute Möglichkeiten, da diese in einem zentralen, aber ruhigeren Umfeld liegen, das gut mit dem öffentlichen Nahverkehr und dem Individualverkehr erreichbar ist.
2. Technische Anforderungen an die Immobilie
Die technische Ausstattung einer Industrieimmobilie ist für Handwerksbetriebe von zentraler Bedeutung. Viele Handwerksunternehmen sind auf eine Vielzahl spezieller Einrichtungen angewiesen, die in traditionellen Bürogebäuden nicht vorhanden sind. Dies betrifft sowohl die Bauweise der Immobilie als auch ihre Ausstattung und Infrastruktur.
2.1. Hallen- und Produktionsflächen
Für Handwerksbetriebe sind Hallenflächen ein wesentlicher Bestandteil der Industrieimmobilie. Diese müssen ausreichend groß sein, um die Produktionsprozesse zu ermöglichen, und eine hohe Deckenhöhe bieten, um Maschinen und Geräte unterbringen zu können. Eine durchschnittliche Deckenhöhe von mindestens 4 bis 5 Metern ist häufig erforderlich, da viele Handwerksbetriebe auf Maschinen und Ausstattungen angewiesen sind, die viel Platz benötigen.
In Nürnberg, Fürth und Erlangen variieren die Quadratmeterpreise je nach Region. In zentralen Lagen wie Nürnberg-West können die Preise bei 1.500 bis 3.000 Euro pro Quadratmeter liegen, in weniger zentralen Lagen wie Schweinau oder Zerzabelshof sind die Preise oftmals etwas günstiger und liegen zwischen 1.200 und 2.500 Euro pro Quadratmeter.
2.2. Lagerflächen und Logistik
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verfügbarkeit von Lagerflächen. Handwerksunternehmen benötigen häufig große Lagerflächen für Materialien, Werkzeuge und fertige Produkte. Eine gute Logistikstruktur innerhalb der Immobilie, beispielsweise durch breite Tore und Laderampen, sorgt dafür, dass Lieferungen schnell entgegengenommen und Produkte effizient ausgeliefert werden können.
2.3. Belastbarkeit des Bodens
Viele Handwerksbetriebe benötigen belastbare Böden, die das Gewicht schwerer Maschinen und Geräte tragen können. Dies gilt insbesondere für Bau- und Produktionstechniken, bei denen schwere Lasten bewegt oder bearbeitet werden. Eine stabile Bodenbelastung von mindestens 3 bis 5 Tonnen pro Quadratmeter ist daher unerlässlich.
2.4. Elektrische Versorgung und Energieeffizienz
Für viele Handwerksunternehmen ist eine hohe elektrische Versorgungskapazität notwendig, um Maschinen und Produktionsanlagen zu betreiben. Die Immobilie sollte eine ausreichende Stromversorgung bieten, die den hohen Anforderungen des Betriebs gerecht wird. Auch Energieeffizienz wird immer wichtiger, um langfristige Betriebskosten zu senken. Besonders für Unternehmen, die große Maschinen betreiben oder spezielle technische Geräte nutzen, ist die Energieeffizienz der Immobilie ein nicht zu unterschätzender Faktor.
2.5. Wasser- und Abwasseranschlüsse
Je nach Art des Handwerksbetriebs sind Wasseranschlüsse und eine Abwasserentsorgung von zentraler Bedeutung. Einige Handwerksunternehmen müssen industrielle Prozesse durchführen, die mit großen Mengen an Wasser oder Abwasser verbunden sind. Daher sollte die Immobilie über entsprechende Abwasserleitungen und Wasseranschlüsse verfügen, die den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
3. Büroflächen und Verwaltungsbereiche
Neben den Produktions- und Lagerflächen benötigen Handwerksunternehmen oft auch Büroflächen für die Verwaltung. Die Größe und Ausstattung der Büroflächen sollte sich an der Anzahl der Mitarbeiter und der Art der Geschäftstätigkeit orientieren.
3.1. Besprechungsräume und Verwaltungseinrichtungen
Ein Handwerksunternehmen, das mit Kunden, Zulieferern oder Partnern zusammenarbeitet, benötigt geeignete Besprechungsräume. Diese sollten gut ausgestattet und funktional sein, um eine reibungslose Kommunikation zu ermöglichen. Gleichzeitig sollten die Verwaltungseinrichtungen ausreichend Platz bieten, um Büros, Lager für Akten und Büroausstattung unterzubringen.
3.2. Flexible Raumaufteilung
Viele Handwerksbetriebe bevorzugen es, dass die Büroflächen und Verwaltungsräume flexibel aufteilbar sind, sodass sie sich den sich ändernden Anforderungen des Unternehmens anpassen können. Eine hohe Raumdiversität, die es ermöglicht, Arbeitsplätze zu schaffen und die Bürostruktur nach Bedarf umzustrukturieren, ist daher von Vorteil.
4. Rechtliche Anforderungen
Bei der Anmietung oder dem Erwerb einer Industrieimmobilie müssen Handwerksbetriebe auch verschiedene rechtliche Aspekte beachten, die sich auf den Betrieb und die Nutzung der Immobilie auswirken können.
4.1. Baugenehmigungen und Umnutzung
Handwerksunternehmen müssen sicherstellen, dass die Immobilie alle rechtlichen Anforderungen für die Art der gewünschten Nutzung erfüllt. In einigen Fällen kann eine Umnutzung der Immobilie erforderlich sein, wenn die Immobilie ursprünglich nicht für den gewünschten Zweck vorgesehen war. Es ist daher wichtig, die Baugenehmigungen und Nutzungsauflagen zu überprüfen, um sicherzustellen, dass keine rechtlichen Hürden bestehen, die den Betrieb der Firma einschränken könnten.
4.2. Umweltauflagen und Emissionsschutz
Besonders bei Handwerksunternehmen, die mit Chemikalien, Maschinen oder anderen potenziell umweltschädlichen Materialien arbeiten, sind Umweltauflagen und Emissionsschutzvorschriften von Bedeutung. Eine Immobilie muss die geltenden Vorschriften für den Emissionsschutz und die Abfallentsorgung erfüllen, um sowohl rechtliche Probleme zu vermeiden als auch die Umwelt zu schonen.
Fazit
Die Anforderungen von Handwerksunternehmen an Industrieimmobilien in Nürnberg, Fürth und Erlangen sind vielschichtig und hängen von der Art des Betriebs und den spezifischen Produktionsprozessen ab. Eine gute Lage mit hervorragender Verkehrsanbindung, ausreichend Produktions- und Lagerflächen, eine flexible Bürogestaltung sowie die Berücksichtigung von rechtlichen und technischen Anforderungen sind die wesentlichen Faktoren, die bei der Suche nach der richtigen Immobilie berücksichtigt werden müssen.
Die Preise für Industrieimmobilien in den genannten Städten bewegen sich je nach Lage und Ausstattung im Bereich von etwa 1.200 bis 3.000 Euro pro Quadratmeter. Handwerksunternehmen müssen bei der Entscheidung, ob sie eine Immobilie mieten oder kaufen möchten, diese vielfältigen Faktoren sorgfältig abwägen, um langfristig den wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens zu sichern.