Handwerksbetriebe, die neben Produktion und Lager auch eigene Verkaufsflächen integrieren möchten, benötigen Immobilien mit besonderem Zuschnitt. Gerade in der Metropolregion Nürnberg, Fürth und Erlangen sind attraktive Objekte unter 1 000 m² selten, aber mit einer gezielten Suche dennoch zu entdecken. Der folgende Beitrag erläutert, wie Handwerksunternehmen solche Flächen gezielt finden, welche Standorte besonders geeignet sind, welche Mietpreise üblich sind und worauf bei der Vertragsgestaltung geachtet werden sollte.
1. Anforderungen im Überblick
Produktionsbereich: Werkstattflächen mit ausreichender Raumhöhe (mindest. 4 Meter), Starkstromversorgung und Belüftung.
Lagerzone: Platz für Material und Fertigprodukte, idealerweise mit leicht zugänglichem Zugang für Lieferfahrzeuge.
Verkaufsfläche: Präsentationsbereich mit guter Kundenlage, Fensterfronten oder separatem Eingang.
Bürobereich: Kleinere administrative Fläche für Kundenempfang und Organisation.
Technische Infrastruktur: Sanitäranlagen, Fahrzeugstellplätze, Ladezonen.
2. Standortanalyse Nürnberg
Stadtteil Mögeldorf
Gute Kombination aus Wohn- und Gewerbebereichen, oft mit Ladenfronten.
Mietpreise für Mischimmobilien: 8,00–11,00 €/m².
Stadtteil St. Leonhard
Gewerbeobjekte mit Verkaufsfläche in Straßenlage.
Mietpreise: 9,00–12,00 €/m².
Randlage Feucht
Kleine Hallen mit vorgelagertem Showroom möglich.
Preise: 6,50–8,50 €/m².
3. Standortanalyse Fürth
Südwestpark
Gewerbehallen mit Mieteboxen, flexible Verkaufsfläche plus Werkstatt.
Mietpreise: 7,00–9,50 €/m².
Oberfürberg
Mischobjekte mit kleiner Verkaufszone an der Straße.
Mietpreise: 6,00–8,00 €/m².
Burgfarrnbach
Günstige Flächen in Dorflage mit guter Verkehrsverbindung.
Preise: 5,50–7,50 €/m².
4. Standortanalyse Erlangen
Büchenbach
Kombi aus Halle und Verkaufsraum möglich.
Mietpreise: 7,00–9,00 €/m².
Tennenlohe
Gewerbeparks mit Showroom-Bereich und Werkstatt im Innenhof.
Preise: 8,00–10,00 €/m².
Eltersdorf und Kosbach
Kleinere Einheiten mit Verkaufsfläche an Hauptstraßen.
Preise: 6,50–8,50 €/m².
5. Suchstrategien im Detail
5.1 Nutzung passender Immobilienportale
Filter nach „Gewerbehalle mit Verkaufsfläche“ oder „Verkaufsfläche + Lager“
Hinweise auf integrierte Showrooms oder Verkaufsbereiche beachten.
Mietpreisfilter auf 5–12 €/m² setzen.
5.2 Regionale Maklerkontakte
Makler im Raum Nürnberg, Fürth und Erlangen gezielt nach Objekten mit integrierter Verkaufsfläche ansprechen.
Durch lokale Kenntnisse erhalten Handwerksbetriebe oft frühzeitig Zugang zu passenden Objekten.
5.3 Netzwerke und Gewerbeverbände
Handwerkskammer sowie Branchenverbände können Hinweise auf geeignete Objekte geben.
Regionale Gewerbe-Investorengruppen zeigen häufig Mischimmobilien mit Verkaufsräumen.
5.4 Direktansprache
Eigentümer älterer Betriebe in St. Leonhard, Eltersdorf oder Oberfürberg kontaktieren.
Oft existieren Flächenreserven, z. B. ungenutzte Hallenteile oder Schaufenster.
6. Mietpreisdetails und Einsparpotenziale
6.1 Preisrahmen
Junge Gewerbeparks (z. B. Tennenlohe): 8,00–10,00 €/m²
Stadtlagen (z. B. St. Leonhard): 9,00–12,00 €/m²
Dorf- oder Gewerberandlagen: 5,50–8,50 €/m²
6.2 Optimierungsmöglichkeiten
Mietstaffeln für Einstiegsphase (z. B. 7,00 €/m² im ersten Jahr, +0,50 €/m² jährlich)
Pauschalabrechnung bei Nebenkosten kann administrative Aufwendungen senken.
Kombination aus Teilfläche und Verkaufsbereich ermöglicht effektive Flächennutzung ab 400 m² Gesamtfläche.
7. Vertragsgestaltung im Fokus
7.1 Nutzungszweck klar definieren
Produktions-, Lager- und Verkaufszone im Vertrag klar regeln.
Separate Öffnungszeiten für Verkaufsraum im Vergleich zur Werkstatt festlegen.
7.2 Laufzeiten & Flexibilität
Mindestlaufzeit von 24 Monaten mit 6-Monats-Kündigungsfrist.
Option zur Verlängerung oder Vertragsverlängerung mit preisgebundenem Modell.
7.3 Ausbau- und Anpassungsklauseln
Bei Bedarf: Einbau von Schaufenstern oder Kundenzugang durch Vermieter zulassen.
Rückbauklausel richten, falls Verkaufsfläche später entfällt.
7.4 Nebenkostenaufteilung
Nutzungsabhängige Umlage (z. B. Heizung, Wasser, Müll) nach Flächentypen.
Aufteilung nach Anteilen: Produktionsbereich vs. Verkaufsraum oft einzeln abrechenbar.
7.5 Instandhaltung & Rückbau
Mieter trägt Kleinreparaturen.
Rückbau der Verkaufsfläche bei Vertragsende – Zustand vor Beginn erforderlich.
8. Erfolgsfaktoren bei Verhandlungen
8.1 Professionelles Auftreten
Betriebsbeschreibung und Nachweis über Finanzierung oder Umsatzlage bereitstellen.
Verkaufsfläche als ergänzendes Geschäftskonzept präsentieren.
8.2 Standortargumente
Schaufensterfläche als Mehrwert für Immobilie hervorheben.
Kundenfrequenz und Sichtbarkeit steigern Mietwert.
8.3 Flexibilität zeigen und verhandeln
Bereitschaft zu Staffelmodellen äußern.
Gemeinschaftsnutzung, etwa Lagerflächen oder Parkzonen, als Vorteil kommunizieren.
8.4 Planung Sicherheitsmaßnahmen
Brandschutz bei Verkaufsflächen mit Kundenzulauf abklären.
Parkmöglichkeiten für Kunden vordefinieren.
9. Standortkombinationen mit Kleindörfern
9.1 Nürnberg-Röthenbach
Mischobjekte mit kleinen Verkaufsflächen und Werkstatträumen.
Mietpreise: 7,00–9,00 €/m²
9.2 Fürth-Hardhöhe
Gewerbehallen mit Straßenzugang und Kundenzone.
Preise: 6,50–8,50 €/m²
9.3 Erlangen-Kleinensee (fiktiv – tatsächlich Eltersdorf)
Dorflage, direkt an Durchgangsstraße – ideal für Handwerk mit Kundenzugang.
Mietkosten: 6,00–7,50 €/m²
10. Empfehlung für die Suche
Anforderungsprofil erstellen
Flächenbedarf: z. B. 500 m² mit 100 m² Verkaufsfläche
Technische Ausstattung präzise beschreiben
Regionale Priorität festlegen
Nürnberg für Sichtbarkeit, Feucht für Preisniveau, Eltersdorf für Dorfcharakter
Kontaktkanäle nutzen
Portale, Makler, Verbände, Direktansprache
Preisvergleich durchführen
Angebote aus Nürnberg, Fürth und Erlangen gegenüberstellen
Verhandlung mit Fokus auf Ausbau & Rückbau
Freiräume für Schaufenster umplanen.
Partnernetzwerke aufbauen
Mit Gewerbetreibenden im gleichen Gebiet Austausch aufnehmen.
Fazit
Industrieimmobilien unter 1 000 m² mit integrierter Verkaufsfläche sind rar, aber in der Metropolregion Nürnberg, Fürth und Erlangen zu finden. Mit zielgerichteter Suche, flexibler Vertragsgestaltung und kluger Standortwahl können Handwerksunternehmen nachhaltig von Produktions-, Lager- und Verkaufsräumen profitieren – und zwar zu Preisen, die von 5,50 € bis 12,00 €/m² reichen. Ein professionelles Auftreten bei Vertragspartnern und die Bereitschaft zur Kompromissgestaltung erhöhen die Chancen auf das ideale Objekt.