Der Rückmietverkauf, auch als Sale and Leaseback bezeichnet, ist eine Finanzierungsstrategie, die Unternehmen die Möglichkeit bietet, ihre Immobilien zu verkaufen und gleichzeitig das Nutzungsrecht an diesen Immobilien zu behalten. Diese Strategie wird zunehmend von Handwerksunternehmen genutzt, die auf ihre Betriebsstätten angewiesen sind, aber dennoch Kapital freisetzen möchten. Besonders im Raum Fürth und dem Fürther Land, einer Region mit einer hohen Dichte an Handwerksbetrieben und einer stabilen Wirtschaftsstruktur, bietet der Rückmietverkauf zahlreiche Vorteile, aber auch Herausforderungen.
In diesem Artikel werden wir die Funktionsweise des Rückmietverkaufs detailliert erklären, auf die Vorteile und möglichen Nachteile für Handwerksunternehmen eingehen und die spezifischen Aspekte dieses Finanzierungsmodells für kleinere Industrieimmobilien unter 1.000 m² in Fürth und dem umliegenden Land betrachten. Dabei werden wir insbesondere auf den Quadratmeterpreis von Industrieimmobilien in dieser Region eingehen, um den Lesern eine fundierte Grundlage zur Einschätzung dieser Finanzierungsstrategie zu bieten.
1. Was ist ein Rückmietverkauf (Sale and Leaseback)?
Der Rückmietverkauf ist eine Transaktion, bei der ein Unternehmen seine Immobilie verkauft und sie unmittelbar nach dem Verkauf für eine vertraglich vereinbarte Zeit anmietet. Die Immobilie wird an einen Investor oder ein Immobilienunternehmen verkauft, während das Unternehmen weiterhin als Mieter die Immobilie nutzt. Der Rückmietverkauf ist besonders für Handwerksunternehmen attraktiv, da sie Kapital freisetzen können, ohne den Betrieb zu unterbrechen oder ihre Räumlichkeiten zu verlieren.
1.1 Ablauf eines Rückmietverkaufs
Der Ablauf eines Rückmietverkaufs ist relativ einfach, aber für Handwerksunternehmen von großer Bedeutung. Der Prozess lässt sich in drei Hauptphasen unterteilen:
Verkauf der Immobilie: Das Handwerksunternehmen verkauft die Immobilie an einen Käufer – in der Regel ein Immobilienunternehmen oder einen institutionellen Investor. Der Käufer wird der neue Eigentümer der Immobilie.
Mietvertrag: Direkt nach dem Verkauf wird ein langfristiger Mietvertrag abgeschlossen, der dem Unternehmen das Nutzungsrecht an der Immobilie sichert. Der Mietvertrag enthält Details zu Mietzahlungen, Mietdauer und anderen Konditionen.
Langfristige Mietzahlung: Der Betrieb des Unternehmens bleibt weiterhin in den gewohnten Räumen, während das Unternehmen monatlich Miete für die Nutzung der Immobilie zahlt.
Durch den Rückmietverkauf erhält das Handwerksunternehmen sofort Liquidität, während es gleichzeitig die Betriebsstätte beibehalten kann.
1.2 Unterschied zum klassischen Verkauf
Der Rückmietverkauf unterscheidet sich vom klassischen Verkauf einer Immobilie dadurch, dass beim klassischen Verkauf der Käufer in der Regel auch die Immobilie nutzen kann. Beim Rückmietverkauf bleibt das Unternehmen als Mieter in der Immobilie und verliert somit nicht die Nutzungsmöglichkeit. In vielen Fällen führt der Rückmietverkauf zu einem stabileren, langfristigen Geschäftsmodell, da Unternehmen nicht nur Kapital erhalten, sondern auch ihre Betriebskosten besser planen können.
2. Vorteile des Rückmietverkaufs für Handwerksunternehmen in Fürth und dem Fürther Land
Für Handwerksunternehmen in Fürth und dem Fürther Land stellt der Rückmietverkauf eine interessante Möglichkeit dar, um Kapital zu generieren, ohne die eigenen Betriebsstätten aufzugeben. Neben der Liquiditätsfreisetzung gibt es zahlreiche weitere Vorteile, die den Rückmietverkauf für kleinere Industrieimmobilien unter 1.000 m² attraktiv machen.
2.1 Sofortige Liquiditätssteigerung
Einer der größten Vorteile des Rückmietverkaufs ist die sofortige Liquiditätssteigerung. Handwerksunternehmen, die in eine Expansion investieren oder ihre Geschäftstätigkeit erweitern möchten, können durch den Verkauf ihrer Immobilie schnell Kapital freisetzen. Besonders für kleinere Handwerksbetriebe in Fürth und Umgebung, die möglicherweise nicht über große Finanzmittel verfügen, kann dieser Schritt eine schnelle Möglichkeit bieten, Geld zu generieren.
Kapital freisetzen: Durch den Verkauf der Immobilie erhalten Unternehmen einen erheblichen Geldbetrag, den sie für Investitionen, Forschung oder die Erweiterung des Geschäftsbetriebs nutzen können.
Verwendung des Kapitals: Das freigewonnene Kapital kann für Maschinenkäufe, Modernisierungen oder die Einstellung neuer Mitarbeiter verwendet werden.
2.2 Steuerliche Vorteile
Ein Rückmietverkauf bietet auch steuerliche Vorteile. Mieten können als Betriebsausgaben abgesetzt werden, was zu einer Minderung der Steuerlast führt. Diese steuerlichen Vorteile sind besonders für kleinere Handwerksunternehmen von Interesse, da sie so ihre Steuerlast verringern und gleichzeitig finanziellen Spielraum gewinnen können.
Absetzbare Mietzahlungen: Die monatliche Mietzahlung für die zurückgemietete Immobilie kann als Betriebsausgabe in der Steuererklärung berücksichtigt werden.
Geringere Steuerlast: Da die Miete als Betriebsausgabe gilt, verringert sich die Steuerlast des Unternehmens, was die Liquidität weiter stärkt.
2.3 Langfristige Mietverträge für Sicherheit
Im Rückmietverkauf schließen Unternehmen einen langfristigen Mietvertrag ab, der eine langfristige Nutzung der Immobilie sichert. Dies bietet Handwerksunternehmen Planungssicherheit. Der Mietvertrag wird in der Regel für einen Zeitraum von mindestens 10 Jahren abgeschlossen, was bedeutet, dass das Unternehmen über Jahre hinweg stabil und ohne die Sorge vor Kündigungen oder Preiserhöhungen in den gleichen Räumlichkeiten arbeiten kann.
Planungssicherheit: Unternehmen können langfristig mit einer festen Mietzahlung rechnen und müssen sich keine Sorgen über kurzfristige Preisanstiege oder Kündigungen machen.
Stabilität im Geschäftsbetrieb: Der stabile Standort ist für Handwerksunternehmen besonders wichtig, da die Betriebstätigkeit nicht gestört wird.
2.4 Flexibilität und Nutzung von Kapital für weiteres Wachstum
Der Rückmietverkauf bietet Handwerksunternehmen auch eine hohe Flexibilität bei der Verwendung des freigewonnenen Kapitals. Während das Unternehmen weiterhin in der gleichen Immobilie arbeitet, hat es die Freiheit, das Kapital für Expansionen, die Eröffnung neuer Standorte oder Investitionen in moderne Maschinen und Geräte zu nutzen.
Investitionen in Wachstum: Mit dem freigewonnenen Kapital können Handwerksbetriebe in ihre Zukunft investieren, etwa durch den Kauf neuer Maschinen oder die Erweiterung der Produktionskapazitäten.
Verstärkung der finanziellen Flexibilität: Anstatt das gesamte Kapital in eine Immobilie zu binden, kann es gezielt für das operative Geschäft eingesetzt werden.
3. Mögliche Herausforderungen des Rückmietverkaufs für Handwerksunternehmen
Obwohl der Rückmietverkauf zahlreiche Vorteile bietet, gibt es auch einige Herausforderungen, die Handwerksunternehmen in Fürth und dem Fürther Land berücksichtigen sollten. Es ist wichtig, sich dieser bewusst zu sein, um die Transaktion optimal zu gestalten und langfristig erfolgreich zu sein.
3.1 Höhere Mietkosten
Ein wesentlicher Nachteil des Rückmietverkaufs kann die höhere Mietbelastung sein, die das Unternehmen nach dem Verkauf der Immobilie tragen muss. Der Käufer der Immobilie erwartet in der Regel eine Rendite auf seine Investition, was dazu führen kann, dass die Mietzahlungen höher ausfallen als die bisherigen Eigentümerkosten.
Steigende Mietkosten: Im Vergleich zu den bisherigen Eigentumskosten kann die Miete signifikant steigen, was das Unternehmen langfristig stärker belastet.
Unvorhergesehene Mietsteigerungen: Einige Mietverträge beinhalten Klauseln, die die Miete im Laufe der Zeit an den Markt oder die Inflation anpassen, was zu einer zusätzlichen finanziellen Belastung führen kann.
3.2 Verlust des Eigentums an der Immobilie
Durch den Rückmietverkauf verliert das Unternehmen das Eigentum an der Immobilie. Das bedeutet, dass zukünftige Wertsteigerungen der Immobilie nicht mehr zugunsten des Unternehmens wirken. Zudem hat das Unternehmen keine Möglichkeit mehr, die Immobilie als Sicherheit für weitere Finanzierungen zu nutzen.
Verzicht auf Wertsteigerung: Sollte der Immobilienmarkt in der Region Fürth an Wert gewinnen, profitieren Unternehmen nicht mehr von dieser Wertsteigerung, da sie nicht mehr Eigentümer sind.
Verlust der Sicherheiten: Da das Unternehmen nicht mehr Eigentümer ist, kann es die Immobilie nicht mehr als Sicherheit für künftige Kredite oder Finanzierungen nutzen.
3.3 Komplexität der Vertragsgestaltung
Die Vertragsgestaltung beim Rückmietverkauf ist entscheidend, um später Probleme zu vermeiden. Der Mietvertrag sollte klar und detailliert ausgearbeitet werden, insbesondere in Bezug auf die Mietdauer, die Miethöhe, mögliche Mietanpassungen und die Möglichkeit der Verlängerung. Fehlt eine präzise vertragliche Regelung, kann dies später zu rechtlichen Auseinandersetzungen führen.
Mietkonditionen: Eine unsachgemäße Gestaltung der Mietkonditionen kann dazu führen, dass das Unternehmen später ungewollte Mietanpassungen oder ungünstige Bedingungen akzeptieren muss.
Rechtliche Risiken: Die Verträge müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen genau abbilden, um rechtliche Streitigkeiten zu vermeiden.
4. Quadratmeterpreise für Industrieimmobilien in Fürth und dem Fürther Land
Die Preisgestaltung von Industrieimmobilien in Fürth und dem Fürther Land hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Lage, der Ausstattung und dem Zustand der Immobilie. Generell ist der Immobilienmarkt in Fürth aufgrund der Nähe zu Nürnberg sowie der positiven wirtschaftlichen Entwicklung relativ stabil.
4.1 Preise in Fürth
In den zentralen Bereichen von Fürth, wie dem Fürther Süden oder Fürth-Kaiserstraße, liegen die Quadratmeterpreise für Industrieimmobilien bei etwa 7,50 bis 10,50 Euro pro Quadratmeter. Diese Preise gelten für kleinere Hallen unter 1.000 m², die oft eine gute Erreichbarkeit und Infrastruktur bieten.
Fürth Innenstadt und Süd: 7,50 bis 10,50 Euro pro Quadratmeter
Fürth-West und Altstadt: 6,50 bis 9,50 Euro pro Quadratmeter
4.2 Preise in den ländlicheren Regionen des Fürther Lands
Im ländlicheren Bereich des Fürther Lands, wie in den Dörfern Langenzenn, Cadolzburg oder Oberasbach, können die Quadratmeterpreise deutlich günstiger sein. Hier liegen die Preise im Bereich von 5,50 bis 7,50 Euro pro Quadratmeter. Diese Gebiete sind vor allem für Handwerksunternehmen interessant, die weniger von einer zentralen Lage abhängen.
Langenzenn und Cadolzburg: 5,50 bis 7,50 Euro pro Quadratmeter
Oberasbach und Zirndorf: 6,00 bis 8,00 Euro pro Quadratmeter
5. Fazit
Der Rückmietverkauf (Sale and Leaseback) bietet Handwerksunternehmen in Fürth und dem Fürther Land eine attraktive Möglichkeit, Kapital freizusetzen, ohne ihre Betriebsstätten zu verlieren. Die Vorteile dieses Modells, wie die sofortige Liquiditätssteigerung, steuerliche Vorteile und langfristige Planungssicherheit, sind für viele kleine und mittelständische Unternehmen ein großer Anreiz. Allerdings sollten auch die potenziellen Herausforderungen, wie steigende Mietkosten und der Verlust des Eigentums an der Immobilie, nicht unterschätzt werden.
Durch eine sorgfältige Vertragsgestaltung und eine realistische Einschätzung der finanziellen Belastungen kann der Rückmietverkauf jedoch eine wertvolle Finanzierungsstrategie sein, die Handwerksunternehmen in Fürth und dem Fürther Land zu weiterem Wachstum verhelfen kann.