Einleitung
Bau- und Ausbauhandwerksbetriebe sind auf effiziente Betriebsstrukturen angewiesen, um erfolgreich zu arbeiten. Neben qualifiziertem Personal und dem passenden Maschinenpark trägt die richtige Gewerbeimmobilie entscheidend zur Wirtschaftlichkeit bei. Besonders im Städtedreieck Nürnberg, Fürth und Erlangen mit seiner hohen Bautätigkeit und dichten Infrastruktur ist die Nachfrage nach Industrie- und Handwerksflächen unter 1 000 m² stark. Solche Flächen sollen ausreichend Platz für Lager, Werkstätten, Büroräume und Sozialbereiche bieten. Der nachfolgende Beitrag beschreibt die wichtigsten Anforderungen, die Bau- und Ausbaugewerke an solche Immobilien stellen – einschließlich konkreter Standortbeispiele und Miet- bzw. Kaufaspekte.
1. Flächenstruktur und Nutzung
Für Handwerksbetriebe im Bau- und Ausbaugewerbe muss die Immobilie flexibel gestaltbar sein. Üblicherweise werden unterschiedliche Nutzungsbereiche benötigt:
Werkstattbereich mit hohen Toren oder Durchfahrten für Fahrzeuge. Mindestdeckenhöhe sollte bei etwa 4 Metern liegen, damit Module, Tore oder lange Bauteile problemlos gelagert und bearbeitet werden können.
Lagerfläche für Materialien wie Holz, Trockenbauplatten, Dämmung oder Metall. Diese Fläche sollte möglichst bodeneben und trocken sein.
Büro- und Sozialbereich für Planung, Materialbestellungen, Kundengespräche und Pausen. Ideal sind mindestens 20 % der Gesamtfläche – also etwa 200 m² bei 1 000 m² Gesamt.
Technik- und Sanitäreinrichtungen mit Abluft, Starkstrom, Druckluftleitungen, Wasseranschluss für Tools und Reinigungsmöglichkeiten.
Das ideale Objekt bietet klare Trennung dieser Bereiche bei kompakter Gesamtgröße, um Wege kurz zu halten und Transportzeiten zu minimieren.
2. Lage und Verkehrsanbindung
Standorte müssen verkehrlich gut angebunden sein – sowohl für Lieferfahrzeuge als auch für Mitarbeiter. Folgende Kriterien sind entscheidend:
Nähe zu Autobahnanschlüssen
Nürnberg: Gewerbeparks in Feucht (Südostrand), Langwasser (Westlich der A73) und Nordost bei Schafhof.
Fürth: Industriegebiet Südstadt an der Würzburger Straße nahe B8.
Erlangen: Gewerbegebiet Eltersdorf nahe A73; Tennenlohe im Süden mit guter Anbindung an die A3.
LKW-Zufahrten
Breite Zufahrten mit großen Toren (mindestens 4–5 Meter). Wende- und Parkplätze sind entscheidend, besonders bei Einsatz von kleinen Baustellenfahrzeugen.Zugang mit Firmeneigenen Fahrzeugen
Betrieb sollte bei Bedarf auch Miet- oder Leasingfahrzeuge einsetzen können. Gute Zufahrten und ausreichend Außenfläche für Fahrzeuge sind daher wesentliche Kriterien.
3. Technische Ausstattung
Bau- und Ausbauhandwerksbetriebe benötigen bestimmte technische Grundlagen:
Stromversorgung: mindestens 400 V-Drehstrom, besser konfigurierbar für mehrere Stationen.
Druckluftversorgung: zentrale Leitungen zu Werkplätzen; oft erforderlich für Pressluftwerkzeuge.
Absaugung und Belüftung: für staubige Prozesse wie Schleifen oder Sägen werden Staubabsaugungen oder Abluftinstallationen benötigt.
Sanitärbereiche: Waschplätze, Dusche, WC – nötig für Mitarbeiter, Reinigung und Einhaltung von Arbeitsschutz.
Bodenbelastung: robust und fettresistent, belastbar mit Gabelstaplern und Maschinen.
Diese Ausstattung ist heute in modernen Gewerbeparks oft standardmäßig vorhanden. In älteren Gebäuden sollten Sie prüfen, ob Installation und Erweiterung technisch und wirtschaftlich möglich ist.
4. Raumeinteilung und Erweiterbarkeit
Für viele Handwerksunternehmen entwickelt sich das Geschäft – ob durch Auftragserweiterung, Personalaufbau oder zusätzliche Gewerke. Aus diesem Grund sind folgende Möglichkeiten von Vorteil:
Flexible Wandsysteme oder veränderbare Raumaufteilungen. Besonders offene Hallen mit Zwischenebenen für Büros oder Lager sind empfehlenswert.
Anschlüsse für Ausbauoptionen: zusätzliche Hallenflächen, Bürocontainer, Anbaumodule oder Außenstellplätze sollten durch behördliche und mietvertragliche Möglichkeiten abgesichert sein.
Erschließungspotenzial auf dem Grundstück. Auf kleinen Grundstücken sollte mögliche Erweiterung planbar und genehmigungsfähig sein.
5. Infrastruktur und Umfeld
Nicht nur die Immobilie als solche, sondern auch das Umfeld spielt eine wesentliche Rolle:
Versorgungslage
Supermärkte, Bäckereien oder Tankstellen erleichtern den Arbeitsalltag. In Gewerbegebieten in Nürnberg-Feucht, Fürth-Dambach/Atzenhof oder Erlangen-Tennenlohe finden sich häufig direkte Einkaufsmöglichkeiten.Fachkräfte- und Mitarbeiterparkplätze
Ausreichend Stellplätze für Mitarbeiter und Kunden sind notwendig – besonders bei frühmorgendlichen Arbeiten sollten Parkflächen schnell verfügbar sein.Wohnnahes Umfeld
Nähe zu Wohngebieten erleichtert Jobverfügbarkeit und Pendelzeiten. Dies gilt besonders in Erlangen-Frauenaurach oder Nürnberg-Schafhof, wo Wohnquartiere direkt an Gewerbegebiete angrenzen.
6. Genehmigungsrechtliche Rahmenbedingungen
Bau- und Ausbauhandwerk fallen unter genehmigungsbedürftige Gewerbenutzungen. Dabei sollte auf Folgendes geachtet werden:
Nutzungsart im Bebauungsplan: Industrie- und Gewerbegebiete (GE, GI) sind geeignet. In Mischgebieten (MI) kann die Nutzung eingeschränkt sein.
Immissionsschutz: bei lärmintensiven Arbeitsgängen (Schleifen, Bohren, Motorbetrieb) muss der Betrieb zulässig sein und mögliche Lärmgrenzwerte einhalten.
Brandschutzanforderungen: eritipeliche Brandschutzmaßnahmen wie Brandmelder, Feuerlöscher oder Wände mit Feuerwiderstand sollten vorhanden sein oder umgerüstet werden können.
Umweltschutz: Abwasseranlagen dürfen zum Beispiel ölhaltigen Wasser nicht ins öffentliche Netz einleiten. Auffangstationen sind nötig.
Ein früher Austausch mit Behörden und Bauaufsicht bewahrt vor späteren Nutzungseinschränkungen.
7. Standortbeispiele
Nürnberg
Feucht: moderner Gewerbepark mit gutem Lkw-Zugang, Tore ab 4,5 m, ausreichende Strom- und Druckluftversorgung, Mietpreise von etwa 7–10 €/m².
Langwasser West: ältere Bestandsobjekte mit robusten Böden und Erweiterungspotenzial, Mieten von ca. 6–8 €/m²; Kaufpreise zwischen 1 200 und 1 400 €/m².
Knoblauchsland: Ideal für Betriebe mit Landwirtschaftsbezug; einfache Hallen mit genügend Fläche und günstiger Miete (5–7 €/m²).
Fürth
Südstadt am Südbahnhof: kompakte Hallen mit modernem Ausbau, gute Anbindung zur B8, Mietpreise 6–9 €/m².
Dambach / Atzenhof: Mischgebiet mit städtischer Trab, geeignete Hallen mit Arbeitserweiterungen; Miete ca. 7 €/m², Kaufpreise 1 000–1 300 €/m².
Burgfarrnbach: Nähe zur A73, bestehende Hallen mit Möglichkeit zur Abtrennung kleiner Büroflächen; Mieten von etwa 6–8 €/m².
Erlangen
Eltersdorf: Gewerbegebiet mit modernen Hallen, gute technische Ausstattung, nahe zur A73. Mietpreise bei rund 8–11 €/m².
Tennenlohe: ruhiger Gewerbestandort südlich der Stadt, geeignet für Betriebe mit geringem Lärmaufkommen; Mieten von 7–9 €/m².
Frauenaurach und Bruck: weniger Gewerbeparks, aber umgebaute Gebäude mit Charme; Kaufpreise können zwischen 1 200 und 1 800 €/m² liegen.
8. Finanzielle Rahmenbedingungen
Miete
Übliche Mietpreise zwischen 6 und 11 €/m², abhängig von Ausstattung und Lage.
Nebenkosten für Strom, Wasser, Reinigung, Heizung und Wartung betragen meist zusätzlich 1–3 €/m² monatlich.
Mietlaufzeiten häufig 3 bis 5 Jahre, mit Verlängerungsoptionen und Staffelmieten.
Kauf
Kaufpreise liegen zwischen 1 000 und 2 000 €/m², abhängig von Objektzustand und Lage.
Eigenkapitalanforderung: mindestens 20 %, ideal 30 %.
Finanzierungsoptionen: Förderprogramme für energieeffiziente Sanierung (z. B. KfW), mögliche regionale Zuschüsse.
Erwerbsnebenkosten sind Grunderwerbsteuer (3,5–6,5 % je nach Bundesland), Notar- und Grundbuchkosten (~1,5 %) sowie eventuelle Umbaukosten.
9. Miete oder Kauf – Vorteil-Nachteil-Überblick
Miete
Vorteile: hohe Flexibilität, finanziell überschaubar, keine hohen Anfangskosten, steuerlich sofort absetzbar.
Nachteile: keine Kapitalbildung, weniger Sicherheit gegen Mietsteigerungen, oft weniger Möglichkeiten zur Anpassung der Immobilie.
Kauf
Vorteile: langfristige Planungssicherheit, Wertsteigerung und Vermögensbildung, volle Gestaltungsfreiheit.
Nachteile: hohe Kapitalbindung, Verantwortung für Instandhaltung und Sanierung, weniger kurzfristige Flexibilität.
10. Weitere wichtige Punkte
Besichtigung mit Nutzungscheck: Staub, Bodenbelastbarkeit, Tore und Technik sollten fit sein.
Netzwerke knüpfen: lokale Handwerkskammern, Fachverbände und Gewerbevereine bieten oft Hinweise.
Maklerkontakte aufbauen: besonders Gewerbemakler mit Fokus auf <1 000 m².
Vorab Genehmigungscheck: Bauordnung, Bebauungsplan und vorhandene Genehmigungen durch städtische Stellen prüfen.
Vertragliche Gestaltung: bei Kauf Übergabeprotokolle, Renovierungsklauseln; bei Miete klare Vereinbarungen zu Nebenkosten, Laufzeit und Technikwartung.
Fazit
Bau- und Ausbauhandwerksunternehmen haben klare und oft ähnliche Anforderungen bei der Suche nach Industrieimmobilien unter 1 000 m² in Nürnberg, Fürth und Erlangen. Entscheidend sind standortgünstige Lage und Verkehrsanbindung, technisch gut ausgestattete Flächen mit flexibler Einteilung, erweiterungsfähige Grundstücksflächen sowie eine präzise vertragliche und planungsrechtliche Absicherung.
Ob Miete oder Kauf: Beide Konzepte haben ihre Berechtigung, je nach finanzieller und unternehmerischer Situation. Danke einer frühen Marktanalyse, einem klaren Anforderungsprofil und guter Vorbereitung lässt sich das passende Objekt finden. Damit schaffen Sie die Grundlage für effizientes Arbeiten, termintreue Projektdurchführung und nachhaltiges Wachstum.
Wenn Sie Input zu konkreten Objekten oder Unterstützung bei der Umsetzung wünschen, helfe ich gerne weiter.