Kleine Handwerksbetriebe prägen das Gesicht der Metropolregion Nürnberg–Fürth–Erlangen. Viele dieser Unternehmen finden in kompakten Gewerbeimmobilien unter 1 000 m² ihr Zuhause – weil sie effizient, flexibel und wirtschaftlich vorteilhaft sind. Doch welche Branchen zählen dazu, welche Anforderungen haben sie an Räume und Technik – und welche Standorte innerhalb der drei Städte bieten die besten Voraussetzungen? In diesem Beitrag werden diese Fragen umfassend beantwortet.
1. Vorteile kompakter Gewerbeflächen unter 1 000 m²
1.1 Wirtschaftliche Effizienz
Kleinere Flächen verursachen niedrigere Miet- und Nebenkosten. Zusätzlich bringen sie weniger laufenden Aufwand etwa bei Reinigung, Instandhaltung oder Energieverbrauch mit sich – ein Plus für kleine Betriebe mit begrenzten Budgets.
1.2 Hohe Verfügbarkeit
Gewerbegebiete in Nürnberg, Fürth und Erlangen sind geprägt von Flächen zwischen 200 und 1 000 m². Größere Hallen sind deutlich seltener erhältlich – für viele kleine Handwerksfirmen die einzige realistische Option.
1.3 Optimale Organisation
Kurze Wege zwischen Lager, Produktion und Büro erhöhen die betriebliche Effizienz. Kleinflächige Einheiten ermöglichen kompakte Betriebslogistik – ideal für tägliche Abläufe.
1.4 Flexibilität
Bei wachsenden Auftragslagen lassen sich durch Erweiterung auf angrenzende Hallenteile zusätzliche Flächen kurzfristig einbeziehen. Auch kurzfristige Umnutzungen sind leichter umsetzbar.
1.5 Nähe zu Kunden und Mitarbeitern
Zentrale oder verkehrsgünstige Lagen in der Metropolregion sorgen für kurze Anfahrtswege für Mitarbeiter, Lieferanten und Kunden – ein wichtiger Standortvorteil.
2. Branchen mit typischem Flächenbedarf unter 1 000 m²
2.1 Elektrotechnik und IT-Installationen
Anforderungen:
Flächenbedarf: 200 bis 500 m²
Lagerung für Kabel, Schaltschränke, Steckverbindungen
Werkstattbereich mit Arbeitstischen, Prüfgeräten und Chargenversuchen
Büro- und Besprechungszone mit strukturierter IT-Infrastruktur
Klimatisierte, saubere Räume zur Vermeidung von Staub- und Feuchteschäden
Geringe Lärmbelästigung, keine Emissionen
Standortbeispiele:
Nürnberg–Erlenstegen: handwerksfreundliche Einheiten mit guter Verkehrsanbindung
Fürth–Poppenreuth: moderne Gewerbehallen mit Infrastruktur
Erlangen–Eltersdorf: kleinflächige Gewerbeeinheiten für fachbezogene Technikbetriebe
2.2 Sicherheitstechnik und Gebäudeautomation
Anforderungen:
Flächenbedarf: 200 bis 600 m²
Lager für Sensoren, Kameratechnik, Verkabelungen
Konfigurations- und Testbereiche, Server- oder Technikräume
Montage-/Einbaubereiche mit ausreichend Platz für Übungsszenarien
Gute Straßenanbindung für Servicefahrzeuge
Standortbeispiele:
Nürnberg–Langwasser: Gewerbeteile mit Lagerflächen
Fürth–Hardhöhe: gute Verkehrsanbindung, freistehende Hallenteile verfügbar
Erlangen–Büchenbach: technisch geeignete Einheiten mit Umfeld für Automatisierungstechnik
2.3 Sanitär, Heizungs- und Klimatechnik (SHK)
Anforderungen:
Flächenbedarf: 300 bis 700 m²
Lager für Rohre, Heizkörper, Dämm- und Installationskomponenten
Werkstattbereiche zur Druckprüfung, Pumpenwartung
Büro- und Versandzone
Wasser-/Abwasseranschlüsse, große Tore zum Beladen
Stellflächen für Monteurfahrzeuge
Standortbeispiele:
Nürnberg–Langwasser: geeignete Gewerbeeinheiten mit Nebengebäuden
Fürth–Hardhöhe: Standard-Hallen mit Lager- und Parkmöglichkeiten
Erlangen–Büchenbach: technisch hervorragend angebundenes Areal
2.4 Tischlerei und Spezialmöbelproduktion
Anforderungen:
Flächenbedarf: 400 bis 800 m²
Holzlager (Platten, Leisten) mit Trockenbedingungen
Werkstattbereiche für Sägen, Hobel, Fräse, Kantenanleimung
Staubabsaugungssystem, Lackierzonen, Trocknungsbereiche
Hallenhöhe von mindestens 4 Metern für große Werkabschnitte
Büro und Musterraum für Kundenpräsentationen
Standortbeispiele:
Nürnberg–Langwasser: digital fähige Hallenteile, gute Infrastruktur
Fürth–Poppenreuth: hochwertige Gewerbeobjekte für holzverarbeitende Betriebe
Erlangen–Eltersdorf: flexibel strukturierbare Einheiten mit Ausbaureserve
2.5 Metallverarbeitung und Schlossereien
Anforderungen:
Flächenbedarf: 400 bis 800 m²
Maschinenhallen mit großer Bodenbelastbarkeit (mindestens 500 kg/m²)
400-Volt-Dreiphasen-Stromnetz, Verteiler, Starkstromdosen
Absaugung für Schweißrauch und Brandschutzmaßnahmen
Freie Werkstattbereiche ohne tragende Säulen
Gabele Zufahrtsmöglichkeiten für Materiallieferung
Standortbeispiele:
Nürnberg–Muggenhof: ältere Hallenteile, robust ausbaufähig
Fürth–Atzenhof: einfache Immobilien mit Industriecharakter
Erlangen–Dechsendorf: preisgünstige Hallen mit technischer Nachrüstungsmöglichkeit
2.6 Fahrzeugservice und Kfz-Technik
Anforderungen:
Flächenbedarf: 400 bis 900 m²
Mehrere Tore, Hebebühnen, Absauganlagen
Ölabscheider, Abgaseinrichtungen, Werkstattanordnung
Platz für Kundenfahrzeuge und Zulassungsbereiche
Gute Zufahrt und keine Höhen- oder Breitenbeschränkungen
Standortbeispiele:
Nürnberg–Schniegling: Kfz-freundliche Gewerbeeinheiten mit Verkehrsanbindung
Fürth–Atzenhof: Werkstätten mit Außenstellplätzen
Erlangen–Büchenbach: technisch hochwertiges Umfeld für Fahrzeugtechnik
2.7 Werbe-, Grafik- und Digitaldruckbetriebe
Anforderungen:
Flächenbedarf: 300 bis 700 m²
Maschinenhallen mit Druck- und Schneideanlagen
Starkstrom- und Absaugsysteme für Papierarbeiten
Lager für Medienmaterial: Banner, Folien, Papierrollen
Büroräume zur Auftragsverwaltung und Grafikproduktion
Standortbeispiele:
Nürnberg–Muggenhof: gut belüftete, offene Hallen für Maschinennutzung
Fürth–Poppenreuth: moderne Gewerbeobjekte
Erlangen–Eltersdorf: klein strukturierte Einheiten, flexibles Layout
2.8 Lebensmittelhandwerk – Bäcker, Metzger, Konditoren
Anforderungen:
Flächenbedarf: 250 bis 500 m²
Produktionsbereich mit Teigbereitung, Fleischverarbeitung, Kühlung
Kühl- und Tiefkühlzellen, hygienische Böden und Wände
Separater Büro-/Verkaufsteil für Verwaltung oder Direktverkauf
Lüftungs- und Abfallsysteme nach Lebensmittelschutz
Standortbeispiele:
Nürnberg–Muggenhof: ältere Bestandsflächen mit Erweiterungsmöglichkeiten
Fürth–Hardhöhe: ruhige Gewerbeeinheiten mit Platz für Technik und Lager
Erlangen–Dechsendorf: günstige Alternative für Handwerksproduktion
3. Standortfaktoren innerhalb der Städte
Nürnberg
Langwasser: gut angebundene Gewerbeeinheiten mit Kleinteilgrößen, ideal für Elektrotechnik, SHK und Holzhandwerk
Erlenstegen: saubere, kleinere Einheiten mit digitaler Basis – geeignet für IT, Elektro, Werbung
Muggenhof/Schniegling: ältere Hallen mit robustem Charakter – attraktiv für Metall-, Druck- und Lebensmittelbetriebe
Fürth
Hardhöhe: günstig, abwechslungsreich und mit vielen freien Einheiten – optimal für Handwerksambitionen
Poppenreuth: moderne Technik, saubere Lagen – passend für sensiblere Betriebe wie IT oder Spezialtischlerei
Atzenhof: ruhig, preiswert, gut geeignet für Werkstätten mit Parkraum und Freiflächen
Erlangen
Büchenbach: weiterentwickeltes Gewerbegebiet mit Top-Verkehrsanbindung – Metall-, Fahrzeug- und SHK-Betriebe finden hier ideale Voraussetzungen
Eltersdorf: kleinflächige, einheitlich strukturierte Hallen – gute Adressen für kleinere IT-, Holz- oder Elektrobetriebe
Dechsendorf: preiswertes Gewerbe am Stadtrand, besonders für Metall- oder Lebensmittelproduktion interessant
4. Technische Anforderungen im Überblick
Stromversorgung, Bodenbelastung, Hallenhöhen und Technik unterscheiden sich je nach Branche:
Elektrotechnik/IT: Standard-Strom notwendig, saubere, trockene Räume
SHK, IT, Tischlerei: 400-Volt-Verteilung, Wasseranschlüsse, Staub-/Partikelschutz
Metall/Bau, Fahrzeugservice: hohe Sicherheitsstandards – Bodenlast ≥ 500 kg/m², Lüftung, Brandschutz
Lebensmittel: spezielle hygienische Anforderungen, Kühlung, Abfuhrsysteme, baurechtliche Zertifikate
5. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Mietpreise (Monatsbasis):
Nürnberg: 5 bis 11 €/m²
Fürth: 5 bis 10 €/m²
Erlangen: 7 bis 12 €/m²
Nebenkosten und Investitionen
Neben der Kaltmiete sollten Strom, Wasser, Heizung und Reinigung einkalkuliert werden. In älteren Gebäuden sind oft Investitionen in Bodenverstärkung, Lüftung oder Brandschutz erforderlich. Digitale Modernisierung etwa mit Glasfaser, Photovoltaik oder energiesparender Beleuchtung ist zukunftsweisend – auch wenn sie anfänglich höhere Ausgaben bedeuten.
6. Rechtliche und bauliche Rahmenbedingungen
Gewerbliche Nutzung muss im Bebauungsplan vorgesehen sein.
Technische Einrichtungen (z. B. Schweiß- oder Lackierarbeiten) erfordern baurechtliche Genehmigungen.
Brand- und Immissionsschutz, Abgasvorschriften, Emissionsgrenzwerte müssen eingehalten werden.
Lebensmittel- oder Fahrzeugbetriebe benötigen Sondergenehmigungen, Ölabscheider, Hygienekonzepte.
Bei Umbauten oder Sanierungen sind behördliche Abnahmen oft Pflicht.
7. Planung für Wachstum und Zukunft
Modulare Erweiterung
Einheiten lassen sich nach Bedarf zusammenlegen – flexibel, kostengünstig und schnell realisierbar.
Nachhaltigkeit
Energieeffiziente Technik, Dämmung oder Solaranlagen senken langfristige Kosten und erhöhen die Umweltfreundlichkeit – ein entscheidendes Argument für Förderprogramme.
Digitale Infrastruktur
Glasfaseranschlüsse und digitale Arbeitsmittel sind zunehmend Voraussetzung – nicht nur in IT-Betrieben.
Zusammenarbeit
Nahtlose Kooperation mit Gewerbemaklern, Planern und technischen Sachverständigen sichert die bestmögliche Flächennutzung ohne Überraschungen bei behördlichen Genehmigungen.
8. Empfehlungen für die Flächensuche
Bedarf klären: Welche Technik, Größe, Höhe ist benötigt?
Flächen anschauen: Hallenhöhe, Tore, Technik überprüfen
Standort wählen: Nähe zu Verkehr, Lieferketten, Kunden- und Mitarbeitsverkehr
Verträge gestalten: Flexibilität bei Laufzeit, Option auf Erweiterung
Unabhängige Begutachtung: Technische Checklisten, Machbarkeitsanalysen, Kostenabschätzung
9. Fazit
In Nürnberg, Fürth und Erlangen finden zahlreiche Handwerksbetriebe ihre ideale Basis auf Gewerbeflächen unter 1 000 m² – schlank, zweckorientiert und zukunftsorientiert. Branchen wie Elektro, SHK, Metall, Holz, Fahrzeugtechnik, Grafik-/Druckbetriebe und Lebensmittelproduzenten decken ihr operatives und logistisch-technisches Bedürfnis mit kompakten Immobilien ab. Technische Ausstattung, Lagewahl und wirtschaftliche Belastbarkeit sind entscheidend für die langfristige Passung. Professionelle Begleitung und eine systematische Feinanalyse bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Auswahl – und legen den Grundstein für Wachstum, Effizienz und Kundennähe.