Forchheim und sein Umland zählen zu den attraktiven Regionen in Oberfranken für Gewerbeimmobilien. Insbesondere Industrieimmobilien unter 1.000 Quadratmetern sind bei kleinen und mittelständischen Unternehmen sehr gefragt, da sie flexibel genutzt werden können und oft kosteneffizient sind. Der Verkaufsprozess einer solchen Immobilie erfordert fundiertes Wissen, sorgfältige Planung und strukturierte Durchführung, um den bestmöglichen Verkaufserfolg zu erzielen. In diesem Blogbeitrag wird der Verkaufsprozess für Industrieimmobilien unter 1.000 m² in Forchheim und Umgebung detailliert und systematisch erläutert. Zudem werden aktuelle Quadratmeterpreise genannt, die Ihnen einen realistischen Marktüberblick verschaffen.
1. Die Bedeutung der Lage – Forchheim und seine Umgebung
Bevor der eigentliche Verkaufsprozess startet, ist es wichtig, die Lage der Immobilie genau zu kennen und richtig einzuschätzen. Forchheim als Stadt mit rund 32.000 Einwohnern bietet mit seinen Stadtteilen Burk, Reuth und Kersbach gute gewerbliche Standorte, insbesondere in den Gewerbegebieten Forchheim-Nord und Forchheim-Ost. Ebenso wichtig sind die angrenzenden Gemeinden wie Eggolsheim, Effeltrich, Hirschaid, Hausen und Kirchehrenbach, die mit kleineren Industrieflächen ebenfalls interessante Möglichkeiten bieten.
Die Lage hat maßgeblichen Einfluss auf den Preis. In den Gewerbegebieten von Forchheim liegen die Verkaufspreise für Industrieimmobilien unter 1.000 Quadratmetern aktuell meist zwischen 1.000 und 1.500 Euro pro Quadratmeter. In den ländlicheren Gemeinden wie Eggolsheim oder Kirchehrenbach sind die Preise oft etwas günstiger und bewegen sich zwischen 700 und 1.100 Euro pro Quadratmeter. Diese Preisunterschiede spiegeln die Infrastruktur, Verkehrsanbindung und die Nachfrage wider.
2. Marktanalyse und Wertermittlung
Der erste wesentliche Schritt beim Verkauf ist die Ermittlung des Marktwertes. Eine realistische Einschätzung des Immobilienwertes ist entscheidend, um eine passende Preisvorstellung zu entwickeln und potenzielle Käufer nicht zu verlieren oder den Verkaufspreis zu unterbieten.
Die Wertermittlung basiert auf verschiedenen Faktoren:
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Lage: Stadtgebiet Forchheim mit seinen Gewerbegebieten ist höher bewertet als umliegende Dörfer.
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Flächengröße: Unter 1.000 Quadratmetern, meist zwischen 200 und 900 Quadratmetern.
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Bauzustand: Neuere oder modernisierte Hallen erzielen höhere Preise.
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Ausstattung: Moderne Tore, Büroflächen, Energieversorgung und Brandschutz sind relevant.
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Infrastruktur: Nähe zu Autobahnanschlüssen, Bahnhof und städtischer Infrastruktur.
Für eine exakte Bewertung sollte ein professioneller Sachverständiger beauftragt werden, der eine Immobilienbewertung nach Verkehrswert erstellt. Ohne solch eine Bewertung besteht die Gefahr, den Wert falsch einzuschätzen.
3. Vorbereitung aller notwendigen Unterlagen
Eine gründliche und vollständige Dokumentation ist die Basis für einen reibungslosen Verkaufsprozess. Je besser die Unterlagen vorbereitet sind, desto vertrauenswürdiger erscheint das Angebot.
Folgende Dokumente sollten bereitgestellt werden:
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Grundbuchauszug: Aktuelle Einträge und Lasten.
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Flurkarte und Lageplan: Klare Darstellung der Grundstücksgrenzen.
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Baupläne und Grundrisse: Detaillierte Aufstellung aller Hallen- und Nebenflächen.
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Baugenehmigungen und Nutzungsnachweise: Bestätigung, dass die Immobilie für Industrie- oder Gewerbezwecke genutzt werden darf.
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Energieausweis: Pflichtdokument, das die Energieeffizienz des Gebäudes bewertet.
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Technische Unterlagen: Angaben zu Heizung, Lüftung, Elektroinstallationen und Brandschutz.
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Nachweise über eventuell vorhandene Altlasten oder Umweltrisiken: Besonders bei Industrieflächen unerlässlich.
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Übersicht der Betriebskosten: Laufende Kosten für Strom, Wasser, Wartung, Müllentsorgung etc.
Die Vollständigkeit und Übersichtlichkeit dieser Unterlagen erleichtert nicht nur die Vermarktung, sondern verkürzt auch den Verkaufsprozess erheblich.
4. Erstellung eines ansprechenden und aussagekräftigen Exposés
Das Exposé ist das zentrale Marketinginstrument für Ihre Industrieimmobilie. Es muss detailliert, informativ und professionell gestaltet sein, um das Interesse potenzieller Käufer zu wecken.
Wichtige Inhalte sind:
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Beschreibung der Immobilie: Angaben zur Gesamtfläche, Nutzungsmöglichkeiten, Baujahr und baulichen Besonderheiten.
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Lagebeschreibung: Genaue Standortangabe, z. B. Gewerbegebiet Forchheim-Nord oder der Ortsteil Reuth sowie die verkehrstechnische Anbindung, etwa die Nähe zur Autobahn A73.
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Flächenaufteilung: Hallenfläche, Büro- und Sozialräume mit exakten Quadratmeterangaben.
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Technische Ausstattung: Details zu Toren, Bodenbeschaffenheit, Stromversorgung und Heizung.
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Preisvorstellung: Orientierung an den aktuellen Quadratmeterpreisen, je nach Lage zwischen 700 und 1.500 Euro.
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Bilder und Grundrisse: Hochwertige Fotos und maßstabsgetreue Pläne erhöhen die Attraktivität.
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Kontaktinformationen: Ansprechpartner für Rückfragen und Besichtigungen.
Ein gutes Exposé dient als Türöffner im Verkaufsprozess und sollte daher mit viel Sorgfalt erstellt werden.
5. Auswahl der Vermarktungskanäle
Die Reichweite der Vermarktung entscheidet maßgeblich über den Erfolg des Verkaufs. Eine breit angelegte und zielgerichtete Vermarktung ist ratsam.
Typische Vermarktungskanäle sind:
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Online-Portale für Gewerbeimmobilien: Spezialisierte Plattformen wie ImmobilienScout24, Gewerbeimmobilien24 und regionale Angebote.
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Lokale Maklerbüros: Makler mit regionalem Schwerpunkt in Forchheim und den umliegenden Gemeinden verfügen über wertvolle Kontakte und Markterfahrung.
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Direktansprache potenzieller Käufer: Unternehmen aus Handwerk, Produktion und Logistik in der Region.
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Printanzeigen: In regionalen Wirtschafts- und Fachzeitschriften zur gezielten Ansprache.
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Netzwerkveranstaltungen und Wirtschaftstreffen: Präsentation der Immobilie im lokalen Wirtschaftsraum.
Die Kombination verschiedener Kanäle sichert eine optimale Sichtbarkeit und eine breite Käuferschicht.
6. Organisation und Durchführung von Besichtigungen
Nach der ersten Kontaktaufnahme mit Interessenten folgt der Termin für die Besichtigung. Die Vorbereitung und professionelle Durchführung dieser Termine sind entscheidend.
Wichtige Aspekte:
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Präsentation der Immobilie: Sauberkeit, Ordnung und gute Zugänglichkeit schaffen einen positiven Eindruck.
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Fokussierung auf technische Details: Besichtigung der Hallen, Büro- und Sozialräume, Heizung, Tore und Versorgungsanschlüsse.
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Erklärung der Nutzungsmöglichkeiten: Je nach Käuferwunsch sind flexible Nutzungskonzepte von Interesse.
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Verkehrsanbindung und Umfeld: Erläuterung der Infrastruktur, z.B. Nähe zu den Autobahnanschlüssen in Effeltrich oder Hirschaid.
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Fragen beantworten: Offenheit und Transparenz schaffen Vertrauen.
Je besser die Besichtigung organisiert und durchgeführt wird, desto größer ist die Chance auf ein Kaufangebot.
7. Verhandlungsphase und Kaufpreisgestaltung
Nach der Besichtigung beginnt die Verhandlungsphase. Der Verkäufer muss bereit sein, flexibel auf die Preisvorstellungen der Interessenten einzugehen und gleichzeitig seine eigenen Ziele zu verfolgen.
Die Kaufpreise orientieren sich an den vorab ermittelten Quadratmeterpreisen:
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In Forchheim (z.B. Gewerbegebiet Forchheim-Nord): Etwa 1.200 bis 1.500 Euro pro Quadratmeter.
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In umliegenden Gemeinden (z. B. Eggolsheim, Effeltrich, Kirchehrenbach): Etwa 700 bis 1.100 Euro pro Quadratmeter.
Wichtige Verhandlungsinhalte:
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Kaufpreis und Zahlungsbedingungen
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Übergabetermine und mögliche Mietzahlungen bis zum Verkauf
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Regelungen zu bestehenden Belastungen und Gewährleistungen
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Mitverkauf von Maschinen oder Ausstattung (falls relevant)
Verhandlungen sollten immer sachlich, transparent und gut dokumentiert geführt werden.
8. Kaufvertrag und notarielle Beurkundung
Nach Einigung auf die wesentlichen Vertragsbedingungen erfolgt die Ausarbeitung des Kaufvertrags, der gemäß deutschem Recht notariell beurkundet werden muss.
Der Notar übernimmt folgende Aufgaben:
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Prüfung der rechtlichen Grundlagen und Sicherstellung der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.
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Kontrolle von Grundbuch und Lastenverzeichnis.
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Formulierung des Vertragsinhalts entsprechend der Vereinbarungen.
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Beurkundung und Eintragung des Eigentumsübergangs im Grundbuch.
Dieser Schritt ist entscheidend, um die Rechtssicherheit des Verkaufs zu gewährleisten und Eigentumsrechte zu übertragen.
9. Übergabe der Immobilie und Abschluss des Verkaufs
Nach notariellem Vertrag und vollständiger Kaufpreiszahlung erfolgt die Übergabe der Immobilie an den neuen Eigentümer.
Zu beachten sind:
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Anfertigung eines detaillierten Übergabeprotokolls mit Zustandserfassung
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Schlüsselübergabe aller relevanten Türen und Tore
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Ablesen und Dokumentieren der Zählerstände (Strom, Wasser, Gas)
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Klärung letzter offener Fragen und Formalitäten
Eine sorgfältige Übergabe sichert einen harmonischen Abschluss und vermeidet spätere Streitigkeiten.
Fazit
Der Verkaufsprozess für Industrieimmobilien unter 1.000 Quadratmetern in Forchheim und Umgebung ist vielschichtig und erfordert eine professionelle Herangehensweise. Von der Lagebewertung und Wertermittlung über die Dokumentenaufbereitung, Vermarktung, Besichtigungen bis hin zu Verhandlungen, Kaufvertragsabschluss und Übergabe – jeder Schritt ist für den erfolgreichen Verkauf essenziell.
Die Quadratmeterpreise variieren je nach Standort zwischen etwa 700 Euro in ländlichen Gemeinden und bis zu 1.500 Euro in attraktiven Gewerbegebieten Forchheims. Diese Preise spiegeln die unterschiedlichen Standortqualitäten und die Nachfrage wider.
Wer den Verkaufsprozess strukturiert und gut vorbereitet angeht, kann in Forchheim und seinem Umfeld den optimalen Verkaufspreis erzielen und eine zügige Abwicklung gewährleisten. Der Markt bietet viele Chancen, insbesondere für Eigentümer kleinerer Industrieflächen, die ihre Immobilie professionell und erfolgreich veräußern möchten.